Online Lesenacht – Folgen 1 – 14

=> Folge 7

Mikage ist zu uns gestoßen. Das nenne ich mutig, so lange allein hinter der Gruppe herzulaufen. Jetzt nehmen einige der Herren sie natürlich in ihre Mitte. Plumpaquatsch, Rupi, Careca, sha-mash, wir müssen auf die schmucken Frauen gut aufpassen. Shana123 habe ich eben auch reden gehört. Orphelins und Juleika, der Hund tut nichts ;), ihr könnt ruhig ein bisschen zu uns aufschließen!

Also, die Welt … Sie war so …

Der von Trittenheim trat an meine Hütte und sagte, dass er meine Dienste benötige. Ich solle ihn auf einer Reise begleiten, deren Wichtigkeit er mir nur andeuten könne. Der Grund übersteige meinen Horizont. Zuerst weigerte ich mich. Was habe ich über meinem Horizont zu suchen? Er jedoch ließ nicht locker, und als er mir Geld bot, griff ich zu. Er schien recht froh, und im Weggehen köpfte er im Übermut einen meiner tönernen Hausgötter, die ich zur Schadensabwehr vor meiner Tür aufgestellt hatte. Er hatte auch Coster angeheuert, und ich lernte Nebenmann kennen, der auf dem Rücken einen Folianten transportierte, dessen lederner Einband in Schulterriemen auslief.

Dann fanden wir uns in der Residenz des Bischofs von Maastricht. Während Trittenheim mit dem Bischof verhandelte, warteten Coster, Nebenmann und ich in der Bibliothek. Ein junger Priester bewachte uns und sah auf uns die Finger, wenn wir ein Buch berührten, als wären es seine papierenen Augäpfel. Coster war es nur um die Bilder zu tun. Er blätterte in einem Buch, darin welche beim Fickeren zu sehen. Auf den meisten Bildern sah man der Nackten Einzelteile. Coster erklärte mir, dass man die Darstellung der Einzelteile ‚Bildausschnitt’ nennt. Da war ich froh, dass man nur die Bilder und nicht die Teile abgeschnitten hatte.

Unter all den rätselhaften Texten fand ich ein Buch, worin die Geschichten der Alten erzählt wurden, und ich blätterte lange darin, denn hier war einiges in den Buchstaben gespeichert, wovon schon die Alten berichten: Wie die Leute aus dem fernen Neuiork den heiligen John Lennon töteten und wie ihre Stadt zur Strafe in die Wolken versetzt wurde, weshalb man ihre Häuser „Wolkenkratzer“ nannte. Auch las ich vom Teufelsbündler Eibiem Ziese, der das schreckliche Ungeheuer schuf, das die Teutschen verhüllend „Rechner“ benamsen und dessen wahrer Name nicht mehr genannt werden darf. Zuletzt las ich von jenem Kraut von Oggersheim, der den russischen Riesenbären zähmte, ihn später jedoch nicht mehr ernähren wollte, so dass dieser in die poInischen Lande einfiel und hunderttausend Jungfrauen fraß.

Die Sonne stand schon bei Mittag, als wir wieder zum Bischof gerufen wurden, wo wir den Trittenheim lächelnd fanden, denn er war mit dem Bischof handelseinig geworden. Wir mussten ihm zum Abschied den Ring aus Widerständen küssen, von denen jeder mindestens 200 Ohm hatte.

Als sich die Türflügel seines Empfangszimmers hinter uns schlossen, wiesen wir übereinstimmend die Ableitgeste wider den Bischof, denn wir waren sicher, dass er uns verfluchen würde, diese hinterhältige Unke.

»Jank selfs nom Düvel!“, sagte Nebenmann.
Das ist: „Geh selber zum Teufel!“

Wie wir auf den großen Vorplatz traten, an den sich der Marktplatz anschließt, sahen wir dort Leute stehen und aufgeregt auf das Dach des Bischofssitzes zeigen.

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