Editorial – Zeitreise ins erste Teppichhaus

Das erste Teppichhaus stand auf der Plattform Blog.de. Ich habe es im November 2005 errichtet. Es stand natürlich nicht wirklich, wie ja auch die Blogplattform nur eine imaginäre Fläche ist. In Wahrheit hat das Internet nicht mal Länge und Breite, also keinerlei Dimension. Jedenfalls wird Blog.de im Dezember abgeräumt. Die imaginären Bulldozer kommen und reißen all die liebevoll aufgebauten Bloghäuschen ein. Die zukünftigen Plattmacher haben allerdings die Inhalte aller Blogs zum Datenimport bereitgestellt. Gestern habe ich mit Hilfe eines Mannes mit Engelsgeduld, genauer meines ältesten Sohnes, die ersten vier Jahrgänge aus dem Blog.de-Teppichhaus hierhin übertragen.

Leider habe ich nicht bedacht, dass alle Abonennten von Trithemius.de per Kommentar benachrichtigt wurden. Wie ich eben erfuhr, waren es etwa 1180 Mails. Für diese Belästigung bitte ich um Entschuldigung. Um Ähnliches auszuschließen, habe ich jetzt erst einmal alle Abonnenten und Benutzer von Trithemius.de gelöscht, denn der Datentransfer ist noch nicht abgeschlossen.

In nächster Zeit werde ich die importierten Beiträge in die Rubriken einpflegen. Vorerst sind sie nur direkt über den Aufruf von Jahr und Monat und über die Tag-Cloud aufzufinden, erfreulicher Weise mitsamt Kommentaren. Viele der Kommentierenden sind leider nicht mehr aktiv. Derzeit gehen nur noch vier Blogger aus der Anfangszeit im Teppichhaus ein und aus. Wir treffen Jessie, Careca, Herrn Koske, der sich damals noch Graphodino nannte, und ab und zu kam la-mamma von Twoday.net herüber, die ich damals frech geduzt habe, weil sich im Gegensatz zur Plattform Twoday.net bei Blog.de alle duzten. Die Genannten zeigen für Verhältnisse des Internets eine erstaunliche Treue, für die ich mich herzlich bedanke.

Die ersten Jahre Teppichhaus waren geprägt von meiner Begeisterung über das für mich neue Medium, meiner unbeschwerten Experimentierfreude, meinem Schreiben unter Graseinfluss (sicher 90 Prozent der 1600 Beiträge habe ich im bekifften Zustand geschrieben) und von der Lebendigkeit in den Kommentaren. Die Kombination hieraus bestimmte den Geist der Beiträge, so dass sie sich in meinen Augen deutlich von heutigen unterscheiden. (ich rauche/kiffe nicht mehr, die Begeisterung ist ein wenig zurückgegangen, kommentiert wird hier leider wenig.) Vorerst will ich nur auf einen Abendbummeltext aufmerksam machen, worunter sich ein Kommentar befindet, in dem der Wiener Musiker und langjährige Blogfreund Martin Kratochwil den Untertitel des Teppichhauses geprägt hat „Nachrichten aus der nur unscharf berechenbaren Randzone.“ Im Text geht es um schlammige Pfützen. Ich lade herzlich ein. 😉 Verlassen Sie die Welt, wie Sie sie vorzufinden wünschen

Musiktipp
Selah Sue
I Won’t Go For More

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2 Kommentare zu Editorial – Zeitreise ins erste Teppichhaus

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