Ein Bild und seine Gedichte (1)


*
Ziehen Sie den Hut, Madame!
Gradeaus liegt Amsterdam.
„Nein, den Hut belass ich dort.
Was int‘ressiert mich dieser Ort?
Außer Grachten gibt’s nur Brücken.
Wahrlich, das kann kaum entzücken.
Da geht mir nicht der Hut vom Haupt
erst wenn der Dichter selbst dran glaubt,
dass das hier echt romantisch wäre,
flög‘ mein Hut in luft’ge Sphäre.
Dann löste ich den Kopfesschmuck
zu Ehren unserm Nepomuk.”
(Shhhhh)

*
Ziehen Sie den Hut Madame!
Dort vorne kommt der Bräutigam.
Nehmen Sie´s doch nicht so schwer,
dass nicht Sie sind sein Begehr,
dass er Ihre Freundin freite,
die, mit der Sie alles teilten,
sie, sie hatte Ihr Vertrauen,
ist dann mit ihm abgehauen.

Ziehen Sie den Hut Madame!
Lächeln Sie, mit Stolz und Würde.
Froh darüber, dass die Bürde,
diesen ungetreuen Knaben
nicht zu Ihrem Mann zu haben,
Ihnen ist erspart geblieben.
Soll die Freundin ihn doch lieben!

Lächeln Sie, es ist infam.
Ziehen Sie den Hut Madame!
(Lo)

*
Pfeift einher der Wind von West,
ist’s klug, hält seinen Hut man fest.
(noemix)

Dieser Beitrag wurde unter Bild und seine Gedichte abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

9 Kommentare zu Ein Bild und seine Gedichte (1)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.