Sauerei! Google lässt meine Hosen runter


Google ist gerade
15 Jahre alt geworden, feierte sich und wurde allseits medial abgefeiert. Die Weltphilosophie dieses Halbwüchsigen ähnelt einer Religion. Unter „woran wir glauben“ finden sich auf der Google Homepage „zehn Grundsätze“. Die Konsequenzen des Glaubenssatzes Nr. 7 habe ich gerade festgestellt. Der lautet: “Irgendwo gibt es immer noch mehr Informationen.“ Konkret. Viele Besucher des Teppichhauses kommen über die Google-Bildersuche und erfahren dabei Sachverhalte, die ich gar nicht veröffentlicht habe, beispielsweise mit welcher Kamera ein Foto wann aufgenommen wurde – dieses hier:

Hallo?! Habt ihr gefragt, ob ich das will und obs überhaupt stimmt?! Das geht euch und alle Betrachter doch nen Scheißdreck an, welche Kamera ich benutze oder ob ich Bilder aus Käse schnitze. Wenn ich das bekanntgeben wollte, hätte ich’s drunter geschrieben. Die Verräterin ist vermutlich die Kamera selbst. Ihr Programm versieht die Fotos mit einer Signatur. Aber die braucht Google doch nicht auszulesen, nur wegen Glaubenssatz 7: “Irgendwo gibt es immer noch mehr Informationen.“ Angenommen der halbwüchsige Larry hat die Höschen seiner Mutter auf der Leine gesehen. Darf Larry seiner Mutter in aller Öffentlichkeit das Kleid hochreißen und brüllen: „GUCKT MAL HER: SCHIESSER-SCHLÜPPER!!!“? Weil er es weiß und Kohle von Schiesser will?

Und außerdem, Google, erweckt eure Zusatzinformation den völlig falschen Eindruck. Habe ich am 4. Januar 2011 brennende Kunden vor C&A fotografiert? Mit einer Wunderkamera? Oder brennen da wirklich Menschen, und ich halte einfach drauf? Ihr Fackelsnasen! Das Bild (größer: Klicken) ist eine Fotomontage vom 27. November 2012! Sie thematisiert unsere Gleichgültigkeit gegenüber einer Brandkatastrophe in einer Textilfabrik in Bangladesch, die auch Kleidung für C&A produziert hat. Das wäre eine wichtige Zusatzinformation. Die findet man nicht „irgendwo“. Was du „irgendwo“ findest, ist meistens Schrott. Soviel zur Aussagekraft eurer Datensammelei. Aber die Gewichtung der Daten interessiert ja nicht, Hauptsache, mit Halbwahrheiten lässt sich gutes Geld verdienen – in der Schrottwelt der Superkonzerne.

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