Online Lesenacht – 6 – Und dann Revolution

Die Nachricht, das ist, wonach ihr euch zu richten habt. B4 eröffnet an jedem Morgen den Flug der Nachrichten auf der königlich-preußischen Telegraphen-Linie. Sie reicht von Potsdam bis Aachen und Koblenz und zurück.

Da ist der König in seinem Palast. Er diktiert den Befehl. Seine Beamten tragen ihn zum Telegraphenberg nach Potsdam hin. Und es dauert nicht zwoeinhalb Stunden, bis der Befehl von dort bis Koblenz geflogen.

Unzählige Türme unterwegs, eine stattliche Schar von Ober- und Untertelegraphisten. Und zählst du ihre Frauen und Kinder dazu, … – jedenfalls seid ihr viele.

Warum wird der Turm im Juni des Sommers 1849 gestürmt? Du hast nicht einmal eine Ahnung und kannst ja nicht einfach ins Geschichtsbuch schauen. Dieser bedauerliche Vorfall hat sich noch nicht zugetragen.

Ein Anschlag auf die Telegraphenlinie … das war Revolution! Die geheime Kommunikation der Herrschenden erregte in unruhigen Zeiten Unmut im einfachen Volk. Das hat schon in der französischen Revolution zum Erstürmen der Telegraphenlinie geführt. Die Franzosen hatten diese Technik zuerst und beherrschten sie besser als Engländer oder Deutsche. Man kann es an den Laufzeiten der Nachrichten vergleichen. Ein Monsieur Chappe hat die Semaphoren erfunden. Vorläufer gab es allerdings schon in der Antike.

Als das Morsen aufkam, hatte es mit den Türmen ein rasches Ende. Die meisten wurden niedergelegt. Doch in Flittard bei Leverkusen kannst du noch einen besichtigen.

Folge 7

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