Abendbummel Online – Über Dunkelheit und Evolution

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Wir gehen heute rasch, denn es ist schon spät.

Schreitet die Evolution des Menschen eigentlich noch voran? Ist der Anpassungsdruck groß genug? Im Straßenverkehr werden jährlich 1,2 Millionen Menschen getötet und 20 bis 50 Millionen schwer verletzt, habe ich kürzlich bei dpa gelesen. Ja, die Zahl ist hoch. Meinst du, Sie ist hoch genug, dass es beim Menschen zu einer sinnvollen evolutionären Weiterentwicklung kommen könnte?

Es wäre zum Beispiel hilfreich, wenn der Mensch im Dunkeln ein bisschen leuchten würde, damit ihn die Autofahrer besser sehen. Demnächst werden wir allerdings Jacken aus intelligenten Materialien haben. Die können dann bei Dunkelheit ihre Farbe wechseln und je nach Geschmack leuchten.

Eben sah ich eine junge Frau, die ihre kleine Katze aus einem Korb hob und sie dann auf den Bürgersteig setzte, um sie an einer Leine zu führen. Die Frau lächelte mich an. Sie war erkennbar stolz, dass die Katze an der Leine ging.

Wenn man eine Katze von klein auf daran gewöhnt das zu tun, wird sie diese Fähigkeit vielleicht ihren Katzenkindern vererben und in der Kinderstube vorleben. Auf diese Weise schreitet die Evolution der Katzen auf das Leben an der Leine zu. Pech für die Katze, dass der Mensch seinen ungehemmten Bewegungsdrang ausüben muss.

Die Lösung für ein anderes zentrales Problem der Menschheit hat der legendäre F.K.Waechter gefunden und auf einem frühen Titanic-Titelblatt gezeigt:

Hungerproblem endlich gelöst:
Einfach mehr spachteln!

Eine ähnlich gute Empfehlung habe ich kürzlich in der F.A.Z. gefunden. Sie wird vor allem Wohnungslose, Hartz-IV-Empfänger und andere Arme interessieren:

VerbessernSieIhreLage

Wenn die Anzeige nicht in der F.A.Z. gestanden hätte, würde ich denken, das ist subversive Anstiftung zur Hausbesetzung.

Vor dem Haus an der nächsten Ecke stand bis vor einer Woche ein prächtiger Baum. Er war mächtig hoch, und seine Krone verdunkelte alle Wohnungen des angrenzenden Hochhauses. Im heißen Sommer ließ er schon früh die Blätter hängen. Trotzdem kann ich nicht glauben, dass er wegen Krankheit gefällt wurde. Auf dem Rückweg bin ich auf den Baumstumpf gestiegen und habe dem Baum meine letzte Ehre erwiesen. Die Fläche war größer als eine Tischplatte, und die Maserung war bis tief in die Vergangenheit sauber ausgebildet. Um den Stumpf lag noch eine Kranz von Sägespänen.

Auf einem Stuhl aus
Tropenholz saß eine Frau im edlen Möbelhaus. Sie unterhielt sich angeregt mit einem smarten Verkäufer im Anzug. Ihr Mann stand daneben und studierte mit gerunzelten Brauen und geschürzten Lippen einen Prospekt. Es war die klassische Situation, in der ein Mann das Alphatier spielen muss.

Leider kann ein Mann nicht wirklich zwei Dinge gleichzeitig. Einem Gespräch zu folgen und gleichzeitig einen Text zu lesen, überfordert ihn. So kriegt er weder das eine noch das andere richtig mit. Deshalb lässt er am Ende die Frau entscheiden, und sie wiederum ist dem Verkäufer auf den Leim gegangen, weil er so smart war. Hier wäre ein bisschen Evolution auch gut. Für Einkaufsgespräche sind menschliche Paare nicht gemacht.

Guten Abend

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