Die Demokratisierung der Vogelperspektive

Wer früher ein Luftbild veröffentlichen wollte, musste die Erlaubnis des Regierungspräsidenten einholen. In seiner Behörde saßen welche, die das Foto unter die Lupe nahmen. Sie hielten Ausschau, ob vielleicht eine militärische Anlage darauf zu sehen war.
Es war die Zeit, in der ein Bundeswehrsoldat noch einen Tag Sonderurlaub bekam, wenn er ein Auto der auch im Westen umherfahrenden russischen Militärmission gesehen hatte und es seinen Vorgesetzten meldete.
Dass ein Luftbild die Sicherheitsbedürfnisses eines Staates gefährden konnte, war eine Idee des Kalten Krieges. Doch mit den Jahren kreisten oben im Orbit immer mehr Spionage-Satelliten, die das Land ablichteten. Luftbilder verloren ihre Bedeutung als Nachrichtenquelle fremder Geheimdienste.
Inzwischen kann ein jeder sich Google Earth auf seinen Rechner laden und jeden Winkel der Erde von oben betrachten.
Man kann sich vieles anschauen. Den eigenen Wohnort, eine Strecke, die man einmal gefahren ist, den Geburtsort, wildzerklüftete Bergwelten, die Antarktis, Inseln im Ozean …
Oder den belgischen Ort Maasmechelen.

Eine Meldung aus der Süddeutschen Zeitung vom 27.07.2006:

MaasmechelenHK

Hübsche Argumentation des Brunnengestalters. Die Pläne, die er damals der Gemeindeverwaltung zum „absegnen“ vorgelegt hat, haben sie nur die Seitenansichten gezeigt, nicht jedoch den Grundriss?

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8 Kommentare zu Die Demokratisierung der Vogelperspektive

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