Abendbummel Online – Stichtag 16. Oktober 2006

Beim Schreiben habe ich so oft geraucht, dass ich gar nicht weiß, wie Schreiben ohne Rauchen geht. Mein Profilbild muss ich auch noch ändern. Immerhin fällt mir keine Asche mehr in die Tastatur. Und überhaupt, der unästhetische Anblick eines vollen Aschenbechers bleibt mir ab heute erspart.

Da ist einer in mir, der will gelegentlich wie selbstverständlich eine Zigarette drehen. Ich habe den Verdacht, dass es das innere Spielkind ist. Es will etwas formen. Hab mir vorgenommen, irgendwas zu zeichnen, wenn das Spielkind eigentlich rauchen will. Heute zeichnete ich das hier, und ich will hoffen, dass mein seelischer Zustand besser ist als die Skizze vermuten lässt.

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Die Zeichnung hat ein bisschen Ähnlichkeit mit dem Motiv: „Killroy was here!“, das von amerikanischen Soldaten über die Abtrittswände des ganzen Globus verbreitet wurde und von dunkler Herkunft ist, zumindest was die Zeichnung betrifft: Ein Männchen mit Knollennase schaut über eine Mauer, auf der „Killroy was here“ steht.

Killroy ist eine Figur aus Tennessee Williams Theaterstück Camino Real (1953), ein junger Boxchampion mit goldenem Herzen. Er schreibt den Spruch an eine Tafel. Inhaltlich ist er also eine Ich-war-hier-Marke vergleichbar dem „Hic fuit“ (Hier bin ich gewesen) des Eulenspiegel.

Eine ganze Weile (genauer: sieben Jahre) habe ich meine Kippen als Ich-war-hier-Marken in der Welt verstreut. Das soll ab heute ein Ende haben.

Guten Abend

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