Zirkus des schlechten Geschmacks – Heul doch

Radsportler Erik Zabel outet sich vor der Presse weinend als Dopingsünder. Das Schild um den Hals hat noch gefehlt: „Durch eijene Schuld in de Kacke jeraten – Nehme jede jutbezahlte Arbeit an.“

Am Abend bei Maybrit Illner im ZDF renkt sich der ebenfalls reuige Lügner Rolf Aldag beim eifrigen Abnicken jeglicher Doping-Kritik einen Halswirbel aus. Pech für ihn, denn an der Uniklinik Freiburg hat man das Fitspritzen von Sportlern vorläufig eingestellt.

Das Geflügel-Unternehmen
Wiesenhof beendet angesichts der Dopingfälle zum Jahresende sein Engagement im Profi-Radsport. Hähnchen und Hühnchen dürfen sich freuen. Ab sofort wird Wiesenhof auch das Doping in der Turbo-Geflügelmast einstellen.

Aus aktuellem Anlass lief gestern auf einem der 3. Programme die Wiederholung von „Höllentour“, eine Dokumentation über Rolf Aldag und Erik Zabel bei der Tour de France 2003. Im Abspann wird auch dem inzwischen geschassten ARD-Sportkoordinator Hagen Boßdorf gedankt. Wie peinlich. Ausgerechnet Boßdorfs unkritische Berichterstattung, seine Kumpanei mit dem Radsport-Team T-Mobile und dem Radsport-Star Jan Ullrich standen exemplarisch für den erbärmlichen Radsportjournalismus des Öffentlich-Rechtlichen Fernsehens. Schließlich war die ARD zeitweise sogar Co-Sponsor des Teams Telekom. Und jetzt will man von Doping im Radsport nichts gehört und gewusst haben? Das wäre ja noch schlimmer. Auch ahnungslose Journalisten sind ihr Gehalt nicht wert.

Hoffentlich hat das schwüle Wetter bald ein Ende, wer weiß, wer in den nächsten Tagen sonst noch in Reue zerfließt und in die Kameras heult. Was da alles an Dreck hochkommt, reicht für den Mai 2007.

Zirkus des schlechten Geschmacks

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