Sonntagsplausch mit Frau Nettesheim – Hinter der Dorfgrenze geht’s weiter

trithemius & Frau NettesheimTrithemius
Wissen Sie, was ich nicht verstehe, Frau Nettesheim?

Frau Nettesheim
Sie verstehen eine Menge nicht.

Trithemius
O ja, Sie sind wirklich ein Herzchen. Meine Frage war nur eine die Rede einleitende Wendung. Sie hätten antworten sollen: „Was denn, bester Trithemius?“

Frau Nettesheim
„Was denn“, kriege ich hin, „bester Trithemius“, das spare ich mir für besondere Anlässe.

Trithemius
Sie sind heute mal wieder ziemlich widerborstig, Frau Grausam. Also, was ich unter anderem nicht verstehe: Die Statistik der Cafeteria zeigt seit der Eröffnung der neuen Filiale erstaunlich viele Besucher und Seitenaufrufe, mehr als wir je zuvor gehabt haben. Und obwohl hier meist nur die angerissenen Artikel zu lesen sind, folgen nur wenige Besucher dem mehr-Link.

Frau Nettesheim
Da Sie auf einem Dorf aufgewachsen sind, müssten Sie dieses Verhalten eigentlich verstehen. Der Dorfbewohner überschreitet ungern die Dorfgrenze und er besucht das Nachbardorf nur, wenn’s nötig ist. Zwei Kilometer weiter, das ist schon Ausland, und im Ausland lebt es sich vermeintlich schlecht, wie die etymologische Verwandtschaft zwischen Ausland und Elend belegt.

Trithemius
Ach so. Eigentlich hatte ich gedacht, wir vernetzen die Filialen und es gibt ein reges Hin und Her, denn Austausch belebt die Warenwelt und den Geist. Es ist wie eine Handelsreise an einem Fluss. Man landet mal hier an, mal dort, stapelt seine Waren auf und kauft andere Waren ein.
Was machen wir denn jetzt?

Frau Nettesheim
Sie dürfen die Cafeteria nicht als Linkschleuder benutzen, sondern müssen auch hier gelegentlich einen vollständigen Teppich in die Auslage legen.

Trithemius
Das wäre hiermit getan. Und wenn wir demnächst die Führung durchs Pataphysische Institut machen, dann geht es sowieso hin und her. Zudem wird die Bibliothek bald eine besondere Funktion haben. Mir ist nämlich gestern Nacht ein neues Konzept dazu eingefallen.

Frau Nettesheim
Reden Sie erst darüber, wenn die Idee ausgereift ist. Zuerst machen wir die Exkursion. Dazu sollten Sie ordentlich einladen.

Trithemius
Ich kann verstehen, dass Sie sich darauf freuen, sich vom verrückten Coster ancharmieren zu lassen. Hoffentlich scharwenzelt der nicht zu sehr um Sie herum, das verdirbt mir dann die Laune.

Frau Nettesheim
Es gibt keinen Grund zur Eifersucht, bester Trithemius.

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