Drei Reibekuchen vom Weihnachtmarkt

Wenn ich auf dem Weihnachtsmarktdrei Reibekuchen essen will, muss ich am Imbissstand anstehen. Es macht nichts, um Essen anzustehen, wenn es nicht sein muss.

Angenommen, du stehst um Essen an vor der Tür des Armeleute-Ladens „Die Tafel“. Und du stehst nicht vorne in der Schlange, sondern ganz hinten an der letzten Stelle. Dann sorgst du dich, das heutige arenangebot wäre vergeben, wenn du hinein darfst. Denn der Laden ist so klein, dass immer nur drei Leute gleichzeitig eingelassen werden. Die ganze lange Wartezeit hast du Unruhe, ob gleich noch was da ist.

Hinter dir fahren die Autos durch den Schneematsch und spritzen dich nass. Die Leute in den Autos schauen raus und du weißt, die denken jetzt: Guck an, die Verlorenen, die um Essen anstehen müssen! Sie gucken dir alle auf den Rücken, als wärest du ein Stück aus dem lebendigen deutschen Armutsmuseum.

Da bin ich froh, dass mir die Imbissfrau gerade meine drei fettigen Reibekuchen reicht.

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