Brasiliens Arme können sich nen Keks freuen


Das Ende der
FIFA-Fußballweltmeisterschaft in Brasilien naht, und weil es fußballerisch mit Brasiliens Nationalmannschaft nichts geworden ist, rückt jetzt die Frage in den Vordergrund, was die Ausrichtung der WM dem Land gebracht hat außer überdimensionierten Fußballstadien, falschen Hoffnungen und Tränen. Tagesschau.de interviewte dazu einen Herrn Thomas Fischermann, seit dem Jahr 2013 Leiter des Südamerika-Büros der Wochenzeitung DIE ZEIT mit Sitz in Rio de Janeiro, was ihn als „Brasilien-Kenner“ (Tagesschau.de) qualifiziert zu sagen:

„Es ist viel Sinnvolles entstanden wie zum Beispiel eine bessere Straßen-Anbindung für viele Armenviertel, eine bessere Flughafen-Anbindung. Man kann darüber streiten, ob man das Geld besser in Krankenhäuser und Schulen als in Stadien hätte stecken sollen. Andererseits wäre wohl ohne die WM gar nicht investiert worden.“

Wie schön, dass Armenviertel endlich eine bessere Flughafen-Anbindung haben, falls Brasiliens Arme mal nachschauen wollen, wie es in den anderen Armenvierteln des Landes ist. Landeskunde durch Favela-Hopping. Im Krankheitsfall können die armen Schlucker in Ermangelung eigener Krankenhäuser jetzt endlich nach Deutschland fliegen, für erstklassige Chefarztbehandlungen, oder ihre Kinder raus aus der Favela auf Schweizer Privatschulen schicken.

Vielleicht hat aber
Herr Fischermann von der ZEIT gar keinen krassen Stoff geraucht, sondern schlicht weiter gedacht. Es kommt schließlich manchmal zur Vertreibung der Armen aus den Favelas, ihre Hütten werden platt gemacht, die freien Grundstücke als Baugrund legalisiert, und schöne neue Stadtviertel mit Büropalästen und luxuriösen Apartmenthäusern mit Penthouse entstehen. Dann trifft es sich, wenn es schon ausgebaute Straßen gibt und Flughafenanbindung. Welche Slums da in Frage kommen, weiß gewiss „Brasilien-Kenner“ Fischermann.

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