Ihr Pinselhörnchen!

was ein Pinselhörnchen ist? Ich muss zugeben, das weiß ich nicht. Eben las ich in Lichtenbergs Sudelbüchern das Wort „Pinsel.“ Da löste sich das Wort Pinselhörnchen aus hinteren, längst vergessenen Gehirnwindungen, purzelte mir vor die Füße und wollte besehen werden. Mit Lichtenbergs „Pinsel“ hat es wenig gemeinsam. Mir ist das Pinselhörnchen Anfang der 1980er Jahre begegnet. Möglicherweise hat es in einer alternativen Aachener Stadtillustrierten gestanden, deren erstes Titelblatt überwiegend in Blautönen gehalten war. Ich habe es noch vor Augen. Aber es verflüchtigt sich in der Farbluftperspektive meiner Erinnerung.

Damals schrieb ich an meinem ersten Krimimanuskript, auf einer hellgrünen mechanischen Reiseschreibmaschine, die ich, um Ruhe und Platz zu haben, Abends auf dem Küchentisch aufbaute. Jedenfalls habe ich das Wort in dem leider oder zum Glück verschollenen Manuskript verwendet: „Ihr Pinselhörnchen!“, ruft der Protagonist in den Redaktionsraum einer alternativen Aachener Stadtillustrierten hinein. Demgemäß ist „Pinselhörnchen“ vielleicht eine sogenannte Augenblicksbildung und ich habe sie gar nicht woanders gelesen, sondern erfunden wie die alternative Aachener Stadtillustrierte, deren erstes Titelblatt in Blautönen gehalten war. Pinselhörnchen ist im verwendeten Kontext ein freundliches Scheltwort. Mehr weiß ich über die Bedeutung und Herkunft dieses Wortes nicht, liebe Pinselhörnchen. Sachdienliche Hinweise nehme ich gern entgegen.

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