Bauer sucht Tod – Nierchen

Nr. 18 – Ein Bergbauer will sich unbedingt entleiben

Ein Bergbauernsohn, dem beide Eltern kurz hintereinander weggestorben sind, beschließt, seinem anstrengenden und einsamen Leben ein Ende zu machen. Er greift zur Schrotflinte und schießt sich damit in den Kopf. Er wird gefunden, ins gar nicht so nahe Unfallkrankenhaus gebracht und überlebt. Die in Folge stark herunterhängende rechte Gesichtshälfte entstellt ihn sehr, und macht jede weitere Hoffnung, doch noch ein Weib zu finden, das sein karges Bergbauernlos teilen wollte, zunichte.
So fasst er denn Monate später den Entschluss, Hand an sich zu legen, ein zweites Mal. Er stürzt sich aus dem Fenster des gar nicht so hohen Bauernhauses. Er wird gefunden, ins gar nicht so nahe Unfallkrankenhaus gebracht und überlebt. Die Brüche heilen, den linken Fuß zieht er aber ab jetzt ziemlich nach, die Arbeit am Bergbauernhof wird immer schwieriger zu bewältigen.
Beim dritten Versuch greift er zum Strick und hängt sich auf. Nun ist es aber so, dass auch Erhängen nicht so einfach ist. Denn, wenn die Schlinge nicht richtig geknüpft ist, dann ist auch das zu überleben, nur bricht man sich vorher das Genick. Und zwar ganz oben. Er wird also rechtzeitig gefunden, ins gar nicht so nahe Unfallkrankenhaus gebracht und überlebt auch das. Seither ist ihm nichts mehr eingefallen, was er – mittlerweile ja ohne irgendetwas bewegen zu können – als nächstes tun könnte.

Aufgeschrieben hat die rural legend (ländliche Legende) die Wiener Bloggerin la-mamma. Sie schreibt dazu: „Erzählt hat mir das ein Freund, der es von einem der ihn behandelnden Ärzte gehört hat. Den würde ich sogar selbst auch kennen, aber ich scheue mich davor, danach zu fragen, ob es der nicht auch eher von einem der mit ihm befreundeten Ärzte gehört hat, als selber …“

Nr. 19 – Nierchen

Fünf Laboranten wurden lebensgefährlich erkrankt ins Krankenhaus eingeliefert. Sie litten an den gleichen rätselhaften Symptonen. Bei einer Untersuchung der Begleitumstände stellte sich heraus: An einer Wand des Laboratoriums hatten einige Mikrowellengeräte zum Erhitzen bestimmter chemischer Verbindungen gestanden. Es waren völlig veraltete, schlecht isolierte Modelle. Schon längere Zeit war aus ihnen hochfrequente Strahlung ausgetreten. Weil die Laboranten den ganzen Tag mit dem Rücken zu den Geräten gestanden hatte, hatten sie unwissentlich ihre eigenen Nieren gebacken.

Quelle: Hilversum III, Jeroen van Inkeln
Am 24. März 1993 sendete ein Aachener Lokalradio den Bericht über eine Frau, die im Jahr 1956 ein Kissen gekauft hatte, das mit schwachen radioaktiven Strahlen angeblich ihre Rückenschmerzen heilen sollte. Vor kurzem wurde sie von einem rätselhaften Ausschlag heimgesucht. Der Arzt stellte fest, dass ihr Uralt-Bestrahlungskissen viel zuviel schädliche Strahlung abgab.
(Mehr Sagen: klicke Startbild)

Dieser Beitrag wurde unter Ethnologie des Alltags abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

13 Kommentare zu Bauer sucht Tod – Nierchen

Schreibe einen Kommentar zu trithemius Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.