Rundfunkgebühren auch für Blogs verwenden!

Bekanntlich erzielen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten einen Millionenüberschuss aus den zwangsweise erhobenen Rundfunkgebühren. Ich hätte einen Vorschlag, wie das Geld sinnvoll verwendet werden könnte. Es ist an der Zeit, Blogger als Kulturschaffende anzusehen und anzuerkennen, dass Blogs einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion leisten. Indem das Medium anders als der Rundfunk und anders als alle anderen Verbreitungsmedien die ständige, zeitnahe wechselseitige Kommunikation erlaubt, erfüllt es eine emanzipatorische Funktion, die von den klassischen Einkanalmedien Rundfunk und Print nicht erfüllt werden kann.

Eine Finanzierung über die Rundfunkgebühren sichert die Unabhängigkeit von Blogs und verhindert, dass die Werbewirtschaft sich des Mediums bemächtigt und den Vertauensvorschuss missbraucht, um den Kauf von Produkten anzuregen.

Die deutschen Blogs müssten ähnlich wie die Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands (ARD) in einer Arbeitsgemeinschaft der Blogger Deutschlands (ABD) organisiert sein, mit dem Ziel, die Gebühren gerecht auf ihre Mitglieder zu verteilen.

Es ließe sich einwenden, dass nicht alle Blogs relevant genug sind und ihr Angebot nicht als kulturelle Leistung gelten könnte. Das aber ist von einzelnen Sendungen der Rundfunkanstalten auch zu sagen, und man ist froh, wenn sie in der öffentlichen Wahrnehmung eher belächelt werden.

Dass die einzelnen Blogs nur eine geringe Zahl an Rezipienten vorweisen können, ist auch kein Argument gegen eine Zwangsabgabe an die ABD, da die Rundfunkgebühren bislang auch schon jene zahlen müssen, die das Angebot der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten überhaupt nicht nutzen.

Wie müsste die ABD beschaffen sein und wer könnte Mitglied dieser Arbeitsgemeinschaft werden? Jeder Blogger könnte sich um Aufnahme bewerben, und ein zu schaffendes unabhängiges Gremium entscheidet über die Aufnahme. Berücksichtigt werden müssten Blogs mit … (Skizze) :

– regelmäßigen, nicht nur sporadischen Veröffentlichungen
– Inhalten von öffentlichem Interesse
– Reger Interaktion in den Kommentaren
– …
abgewiesen werden Blogs mit…
– kommerzieller Ausrichtung
– gewaltverherrlichenden oder rassistischen Inhalten
– werbefinanzierte Blogs
– Blogs der Printmedien
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