Wenn die Schwalbe schläft, wird sie unsichtbar

Von meinem Bett sehe ich gut 20 Schwalben, wie sie die Himmelsbläue durchschneiden, gierig hin und her schießen, in großen Kreisen aufsteigen und dabei manchmal unsichtbar werden im vagen Dunst. Dass da Dunst im wolkenlosen Himmel ist, sieht man nur am Verschwinden der Schwalben. Vielleicht hat der Himmel aber Löcher, und die Schwalben verschwinden in einer anderen Dimension, wo sie schlafen. Denn das tun sie im Flug. Wenn die Schwalbe schläft, wird sie unsichtbar. Taucht sie wieder auf hoch am Himmel, ist sie auf der Jagd nach Fluginsekten. Ob die Fluginsekten eine Vorstellung von den räuberischen Schwalben haben? Sind die aufgesperrten Schwalbenschnäbel der Alptraum der Mücken? Taumelt so eine Mücke selig in einer thermischen Warmluftblase hoch in den Himmel…lalalala, ratsch, säbelt ein Schwalbenflügel das Mückchen aus den schönsten Träumen und bringt es in heftigste Turbulenzen. Gerade trudelt es kopfunter, wird sein Himmel rot, die letzte Farbe, die es sieht, bevor der Schalbenschnabel sich hinter ihm schließt. Vielleicht flutscht die Schwalbe aber gerade durch ein Himmelsleck, fällt sogleich in den Tiefschlaf und sperrt den Schnabel auf. In der anderen Dimension ist die Mücke aber groß wie ein Elefant und plumpst zu Boden, wo sie zerplatzt und eine riesige Blutlache hinterlässt. Pech im Unglück für die Mücke.

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