Konzept einer Springbrunnenplastik

Die Springbrunnenplastik bestünde aus menschlichen Gestalten, die aus ihren Mündern Wasser speien, wobei das Wasser die Sprache symbolisiert. Da gäbe es einen Pruster, der alle anderen mehr oder weniger anspeit. Auf seinem Wasser müsste soviel Druck sein, dass es fein zerstäubt würde. Einem anderen würde das Wasser zaghaft aus den Mundwinkeln rinnen und schon in seinem eigenen Kragen wieder verschwinden. Wieder einer würde stakkatoartig spucken. Ein weiterer träfe mit gut gezieltem glattem Strahl einem zweiten ins Ohr, wo der Strahl verschwände oder am anderen Ohr wieder herauskäme.

Wieder einer hätte den Kopf in den Nacken gelegt, spräche quasi in den Himmel und würde sein Gesicht in den eigenen Worten baden. Einer spräche fast nichts. Nur manchmal und unvorhersehbar würde er ausspucken, aber nur kleine Mengen. Daneben stünde einer, aus dessen Mund sich ein kunstvoll geschraubter Strahl ergießt, mal hierhin, mal dorthin zielend.

Die Brunnenplastik hieße: Der Mensch und seine Sprache. Auch könnte da einer sein, den Blick auf einen Punkt handhoch über dem Horizont gerichtet. Seine Rede wäre ein gleichmäßiger Strahl, der von einem am Boden knienden Jünger mit Mund und Händen aufgefangen würde. Dieser Jünger sei selber stumm, aber er könnte das Aufgefangene als kräftigen Schwall Wasser lassen. Zwei Figuren stünden zusammen, trocken und stumm. Zwei andere dicht vis-à-vis und spuckten sich abwechselnd in dichter Folge an.

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