Falscher Pudelblick – Christian Wulff will Bundespräsident sein

Brrrrr, mich schüttelt es, aber nicht wegen Sturmtief Andrea, sondern wegen der schleimigen Art wie Christian Wulff sich im TV präsentiert hat. Das erinnert an die Weise, wie sich vor Jahresfrist Karl Theodor zu Guttenberg aus der Affäre zu winden versuchte. Aber Wulff ist noch hinterfotziger. Er versucht den TV-Zuschauern Schwarz für Weiß anzudrehen, stilisiert sich als Opfer, und die Tatsache, dass er dabei nicht kotzen muss, lässt befürchten, dass diesem Mann jegliche Einsicht fehlt. Der lügt oder heuchelt nicht, der ist so. Geradezu unsäglich war der Pudelblick von unten herauf, diese Demutsgeste, die in Wahrheit keine ist, sondern plumpe Anbiederung.

Zurücktreten will er nicht. Er sagte: „Ich nehme meine Verantwortung gerne wahr, ich habe sie für fünf Jahre übernommen. Und ich möchte nach fünf Jahren eine Bilanz vorlegen, dass ich ein guter, erfolgreicher Bundespräsident war (…).“

Warum in Gottes Namen erst nach fünf Jahren?
Soll er doch seine geschönte Bilanz jetzt schon vorlegen! Wir nehmen sie unbesehen und spülen sie ins Klo. Und dann ab mit ihm in die USA. Im Nobel-Wohnort Greenwich (Connecticut), wo die Guttenbergs hausen, wird sich gewiss was finden lassen. Da werden die Freunde von der Atlantikbrücke gern helfen, und falls es mal mit den Darlehensraten für das neue Häuschen nicht klappt, irgendein Zirkel von Geldsäcken wird bereit sein, für einen geistlosen Wulff-Vortrag ein ordentliches Honorar abzudrücken. Zur Not können Bettina Wulff und Stephanie zu Guttenberg eine Benefizgala organisieren. Oder Guttenbergs lassen Wulffs auf der Gästecouch schlafen, denn das tut der Christian ja am liebsten:

„Wenn man als Ministerpräsident keine Freunde mehr haben darf und wenn alle Politikerinnen und Politiker in Deutschland ab sofort nicht mehr bei Freunden übernachten dürfen, sondern, wenn Sie bei den Freunden im Gästezimmer übernachten, nach einer Rechnung verlangen müssen, dann verändert sich die Republik zum Negativen. Davon bin ich fest überzeugt. Und deswegen stehe ich zu diesen sechs Urlauben bei Freunden auf Norderney oder fünf, sechs Tage dort in Italien oder sieben Tage bei Freunden, mit den Freunden zusammen zu kochen, zu frühstücken, im Gästezimmer zu schlafen.“

O Mann, „mit den Freunden zusammen … im Gästezimmer zu schlafen“? Was geht da vor? Aber kommt es nicht darauf an, mit welchen Freunden man schläft, mit wem kocht oder frühstückt? Muss es ausgerechnet Maschmeyer sein, von dessen AWD sich Zehntausende um ihr Erspartes gebracht sehen? Muss man mit Maschmeyer gutgelaunt die Altersvorsorge kleiner Leute verfrühstücken? Wem das scheißegal ist, der kann das tun. Aber dann sei er kein Bundespräsident, sondern nur ein gewisser Herr Wulff, der gern auf lau macht.

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