Occupy – Woanders werfen sie Schuhe

Irgendwann in den 60er des letzten Jahrhunderts hat Joseph Beuys mit einem Kohlkopf an die Tür der Kölner Kunsthalle geklopft. Ich glaube, er protestierte gegen die Kommerzialisierung auf dem Kunstmarkt. Die simple Aktion von Beuys hatte etwas Visionäres. Das Gebäude der Kölner Kunsthalle ist inzwischen längst abgerissen. Und Kohl hatten wir in den 80ern im Überfluss. Die Deutschen waren wie verrückt nach Kohl, dass in der Folge die DDR Bürger eine friedliche Revolution anzettelten, um auch endlich Kohl zu bekommen. Die satirische Zeitschrift Titanic erschien damals mit dem Titel „Zonengabi im Glück“. Das Titelbild zeigte eine lachende Frau mit Miniplee, die präsentierte in ihrer Hand einen Kohlkopf, der aber in Wahrheit ein violettes Knäuel Strickgarn war. Inzwischen fragen sich viele Bürger in den neuen Bundesländern, ob es sich gelohnt hat, wegen Kohl die Regierung zu stürzen. Sooo gut hätte der Kohl auch nicht geschmeckt.

Derweil regiert uns „Kohls Mädchen“ Angela Merkel, quasi die heimliche Zonengabi. Sie ist wohl besonders heiß auf Kohl gewesen, und Kohl hat ihr mehr Auftrieb gegeben als Popeye der Spinat, dass die doch tatsächlich Bundeskanzlerin geworden ist! Kohl im neuen Hosenwickel. Ich kann versichern: Schmeckt nicht. – Ja, Herr Witzpolizist, ich weiß, dass man keine Namenwitze machen darf, aber es geht um Kohlköpfe in der Bundesregierung, da muss man mal anklopfen. – Vor einiger Zeit hatte ich einen schönen Traum, nämlich ich durfte bei Angela Merkel anklopfen. Es war nahezu wunderbar. Ich glaube, ich klemme mir bei der Occupy-Demonstration einen Kohlkopf unter den Arm, damit ich was zum Klopfen habe. Das hört sich nämlich ziemlich knöchern an. Sehen Sie selbst den wunderbaren Traum: Anklopfen bei Merkel.

Samstag, 14 Uhr, ich bin dabei.

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4 Kommentare zu Occupy – Woanders werfen sie Schuhe

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