Papiere der PentAgrion – Nachschrift – Teil 1

IN ARTE VOLUPTAS – In der Kunst liegt das Vergnügen – Danksagung

Eine Nachschrift zu den Papieren des PentAgrions ist erforderlich. Das hat mir die Panne mit dem verschwundenen Papier gezeigt. Es ist inzwischen wieder aufgetaucht und wird am Ende dieser Nachschrift zu sehen sein. Ich veröffentliche sie in fünf Abschnitten, damit sie leichter zu erfassen ist.

Ein interaktiver Netzroman entsteht und wächst im ständigen Austausch zwischen aktiven Lesern und dem Autor. Das unterscheidet den Netzroman grundsätzlich von jeder anderen schriftstellerischen Arbeit. In der Buchkultur sind Autor und Leser durch Zeit, Raum und Medium getrennt. Der Buchautor schreibt für einen imaginären Leser. Gesicht und Stimme bekommt der Leser erst, wenn das Manuskript zu Druckerschwärze auf Papier erstarrt, veröffentlicht ist und der Autor auf Lesereise geht. Dabei präsentiert er einigen wenigen ein fertiges Produkt. Die Rolle des Lesers ist passiv. Er kann allenfalls einige Fragen stellen und sich am Schluss der Lesung eine Widmung ins gekaufte Buch schreiben lassen.

Ganz anders ergeht es dem Verfasser eines Netzromans. Er befindet sich im ständigen Austausch mit konkreten Lesern, erlebt sie als anregende Begleiter seiner Arbeit. Sie tragen ihn gleichsam auf Händen, heben ihn auf ihre Schultern, lassen ihn manchmal sogar schweben, nehmen das vorliegende Kapitel auf und wandeln es um in soziale Energie. Dadurch beflügeln sie ihren Autor und treiben ihn zu Höchstleistungen an. Das zu erleben ist eine wunderbare Erfahrung. Man neigt dazu abzuheben, sich zu entgrenzen, die Dinge besser als gut zu machen, was bekanntlich nicht wirklich gut ist. Wer soviel Zuwendung bekommt, muss sie auch ertragen können und darauf achten, nicht übermütig zu werden und sich damit von seinen Lesern zu entfernen. Das zu verhindern, hier die Balance zu halten, ist eine schwierige Angelegenheit.

Ich kann versichern, dass es eine geringe Mühe ist, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat und sich rechtzeitig begrenzt. Denn während dieser Zusammenarbeit festigen sich die Kontakte zu den aktiven Lesern. Es entsteht ein förderliches Vertrauensverhältnis der eigenen Art. Das kann niemand nachvollziehen, der nur den Außenblick hat und das ganze als eine müßige Spielerei betrachtet im noch mit Kinderkrankheiten kämpfenden Medium Blog. Im Netzroman zeigen sich aber die völlig neuen Möglichkeiten dieses Mediums. Ich kann sie jetzt nur skizzieren. Es wird die Arbeit von Literaturwissenschaftlern sein, eine umfassende Theorie des Netzromans zu entwickeln. Hier ist dazu kein Platz, denn es ist schon lange überfällig, die Bloggerinnen und Blogger vorzustellen, deren Hingabe den Netzroman wesentlich mitgestaltet hat:

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