Teestunde im Teppichhaus (1)

Früh sinkt am Nachmittag die Dunkelheit herab, Zeit zu lesen. In der Reihe „Teestunde im Teppichhaus“ erscheint in den nächsten Wochen eine Reihe unterschiedlich langer Beiträge zu den Bedingungen von Lesen und Schreiben, ein Bummel durch die Jahrtausende der Schriftkultur, ausgehend von Phänomenen des Alltags. Der erste kurze Beitrag beschäftigt sich mit dem Teehaus im Logo der Reihe.

Teestunde im Teppichhaus

Das Tee-Haus scheint etwas für verspielte Menschen zu sein. In der Praxis bewährt sich die Form nämlich gar nicht. Nach dem Aufbrühen bekommt man den aufgequollenen Tee nicht recht aus dem Häuschen, was auch einen Hinweis darauf gibt, dass der Tee nicht genug Raum hat, sich zu entfalten.

Benutzt man das Teehaus, dann wird das Wasser zum Tee, indem die Teestoffe in Form des Wortes Tea austreten, um sich erst dann im Wasser zu verteilen. Der Vorgang ist sprachtheoretisch interessant. Gemeinhin haben Lautfolge eines Wortes und seine schriftliche Form nichts gemeinsam mit der Sache, die sie bezeichnen. Da aber die Löcher im Dach das Wort „TEA“ formen, wird bei jedem Aufbrühen das Wort TEA ins Wasser geschrieben. Hier liegt also ein schriftmagischer Gedanke zu Grunde. Das Zeichen für „Tee“ vermischt sich mit der bezeichneten Flüssigkeit Tee.

Tee aus TeeEine Steigerung dieser magischen Idee wäre es, eine Schreibfeder in den so aufgebrühten Tee zu tunken, um das Wort „Tee“ damit zu schreiben.

2. Teestunde

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