Kurzer Text einer langen Fahrt

Da schien plötzlich die Sonne, und die Straßen trockneten. Ich fuhr über Land, eine schöne wellige Stecke durch die Felder. Die Straße stößt weit hinter dem Dorf Horbach auf den alten Zoll. Es gibt dort nur einige Gebäude, unter anderem ein altes Zollhaus, das nun ein Zollmuseum beherbergt

(man verzeihe mir das abgenudelte Wort „beherbergt“, heute muss es sein)

…also, am Zollhaus hängt neuerdings ein Messingschild mit der Aufschrift „Zollmuseum“.

Ich muss da unbedingt einmal halten und mir angucken, was man alles zeigt. Heute hielt ich nicht, sondern fuhr auch an dem zweiten Klinkerbau vorbei. Das Haus liegt schon auf der niederländischen Seite. Im Ladenlokal befindet sich ein Coffieshop. Weiter rechts gibt es jetzt noch einen, und daneben hat sich ein Laden für Rauchzubehör angesiedelt. Ich hätte mir gern einmal angeguckt, was man so alles anbietet. Und den neuen Coffieshop nebenan kenne ich auch noch nicht.

Trotzdem fuhr ich auch hier vorbei. Am Zoll standen drei niederländische Polizisten und guckten wach. Einen Blick warfen sie mir zu, dann unterhielten sie sich weiter, ich war unverdächtig. Das tut mir gut. Unter den Augen der strengen niederländischen Polizei unverdächtig zu sein, ist ein gar wunderbares Gefühl. Es ist wie eine Absolution. Man fühlt sich frei und geläutert – wie frisch gewaschen. Und wie nach der katholischen Ohrenbeichte darf auch nach der Absolution durch die strenge niederländische Polizei anschließend wieder nach Herzenslust gesündigt werden.

Ich fuhr weiter nach Eygelshoven. Es war eine schöne Fahrt, denn Teile der Strecke kannte ich noch nicht. Sie führte mich durch Kerkrade. Das war einmal eine Bergbaustadt, und man hat offenbar einen guten Weg des Strukturwandels gefunden. Straßen und Häuser sind hübsch herausgeputzt.

In Eygelshoven gibt es übrigens auch einen Coffieshop.

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