Die letzte Freinacht – ein Experiment, Folge 1

Die letzte Freinacht

Romanfragment aus den Tapetenbüchern

Der Untertitel könnte die Vermutung anregen, der Text sei ein reines Phantasieprodukt und entstanden nach der Methode der freien Assoziation, indem der Verfasser in Tapetenbücher geschaut hätte und in den Mustern seine Geschichte gefunden. Es wäre ein Verfahren, das die Surrealisten erdacht haben. André Breton, Arzt und Programmatiker des Surrealismus, führte einst den Kreis der Surrealisten zu einer Pariser Mauer, gegen die Tuberkulosekranke zu spucken pflegten. Die Künstler hofften, aus den Schlieren an der Wand mannigfache Inspiration zu ziehen, wenn sie sich in tiefe Betrachtung versenken.

Inzwischen sind jene, die es mit heißem Herzen getan, tausendfach nachgeahmt von Schwärmer, Phantasten und Kitschproduzenten. Auswurf gibt es genug auf der Welt, und wo immer ein Elender hingespuckt hat, steht ein anderer und schreibt einen Roman.

Dieser Text handelt nicht von imaginären Welten, nicht von schwerttragenden Hohlfiguren in Königreichen, nicht von mit Gartenzwergen bestückten Blumenrabatten, wo die Afteröffnung eines tönernen Laubfroschs den Zugang zur 4. Dimension eröffnet.

Deshalb sind mir die Umstände seiner Herkunft ein wenig peinlich:
Im letzten November fand ich in einem offenen Papiercontainer einige Tapetenbücher. Ich gebe zu, ich hatte nach Tapetenbüchern gestöbert, ich tue es immerzu und überall, denn ich sammle Tapetenmuster.

Zu Hause entdeckte ich, dass drei der Bücher Tapeten des gleichen Musters enthielten. Die Seiten waren mit einer flüchtigen Schrift überzogen. Einem Band war ein Zettel eingeklebt, den ich hier ohne Wertung abdrucke:

Folge 2

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