Trithemius
Wie gefällt Ihnen das Titelkupfer, Frau Nettesheim
Frau Nettesheim
Finde ich gelungen. Und wie weit sind Sie mit Ihrem Manuskript?
Trithemius
Es macht viel Arbeit.
Frau Nettesheim
Weil Sie soviel Wortballast rausstreichen müssen?
Trithemius
Sie sind gut. Natürlich ist Wortballast drin. Ich habe die Texte doch Online verfasst. Die erste Etappe geschrieben, ins Blog gestellt, dann die nächste Etappe geschrieben. Was glauben Sie, was einem da alles aus den Tasten flutscht?
Frau Nettesheim
Kann nicht sein, dass Sie alles Online geschrieben haben. Darunter war auch recherchiertes Material. Sie haben gelegentlich ältere Texte eingebaut.
Trithemius
Ihnen entgeht aber auch nichts, Frau Nettesheim. Sagen Sie, geht diese kritische Haltung nicht mit Verlust der Empathie einher?
Frau Nettesheim
Ich gebe Ihnen gleich Emphatie. Haben Sie den Eindruck, dass sie mir fehlt? Wenn ich abends lese, überwiegt Empathie, lese ich morgens, regiert der Verstand; und dann bin ich über Ihren Wortballast gestolpert oder ich habe die Versatzstücke erkannt.
Trithemius
Ja, ist schon Recht, Frau Nettesheim. Die Nachtschwärmertexte waren etwas für den Abendkopf. Und das Besondere am Schreiben war diese zeitnahe geistige Kommunikation mit den Leserinnen und Lesern. Das hat mich ungemein motiviert. Trotzdem gibt es einiges daran zu verbessern, und das mache ich gerade, wenn ich Zeit finde. Auf irgendeine Weise wird ein Buch daraus. Es sind jetzt etwa 360 Seiten.
Frau Nettesheim
Fein. Dann denken Sie daran:
Was gestrichen ist, kann nicht durchfallen!
4 Kommentare zu Plausch mit Frau Nettesheim – Nachtschwärmer Online